Mood Influencer im Unternehmen
Wohlbefinden am Arbeitsplatz? Lange Zeit war Spaß am Arbeitsplatz gar nicht gern gesehen. Mitarbeiter, die sich zu wohl fühlen, sind unproduktiv und dümpeln Kaffee trinkend in ihrer Komfortzone vor sich hin, anstatt zu klotzen. Parolen wie »Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps!« waren allgegenwärtig und nur die Harten kommen in den Garten. Aber das Arbeitsleben wandelt sich, wir befinden uns mitten in einem rasanten Umbruch der alten Strukturen. Plötzlich geistern Begriffe wie »Corporate Happiness« durch die Führungsetagen, es spricht sich herum, dass die Mitarbeiterzufriedenheit einen großen Teil zum Unternehmenserfolg beiträgt. Grund genug, einmal über die Frage nachzudenken, ob Mood Influencer mehr für Unternehmen tun können, als gute Laune im Büro zu verbreiten – denn wir brauchen dringend neue Ansätze im Human Resource Management, um Fachkräfte zu finden und zu binden.
Der Arbeitsmarkt im Wandel: Neue Generationen haben neue Ideen
Das Mitarbeiterpotential auszuschöpfen, ist heute für jedes Unternehmen existenziell. Doch dieses Potential zu wecken, ist nicht immer ganz einfach. Versuchen wir es mit einem etwas überspitzten Beispiel: Ein Unternehmen, in dem hauptsächlich weiße Männer über 40 arbeiten, lädt einen Coach ein, um das Thema »Thinking outside the box – kreative Ideen zur Potentialentfaltung« zu bearbeiten. Wer jemals an einer ähnlichen Veranstaltung teilgenommen hat, weiß sofort, dass dieser Coach einen harten Tag haben wird – denn die gewohnten Denkstrukturen zu verlassen, fällt schwer, wenn ein Unternehmen eine homogene Belegschaft hat. Noch schwerer wird es, wenn nur kurzfristig ein Impuls von außen kommt, der schnell wieder verschwindet.
Da muss also frischer Wind her, und zwar dauerhaft. Denn die festgefahrenen Strukturen auf dem Arbeitsmarkt haben uns Probleme eingebracht: Der Fachkräftemangel sorgt bei Führungskräften für schlaflose Nächte, die hohe Fluktuation in vielen Unternehmen kostet nicht nur Zeit und Geld, sie schwächt auch massiv die Arbeitgebermarke. Unternehmen, die von ihren Mitarbeitern als »Durchgangsstation« betrachtet werden, haben es schwer. Es gilt also, nicht nur qualifizierte Mitarbeiter zu finden, sondern diese Kräfte auch langfristig an das Unternehmen zu binden.
Dabei spielt eine vielfältige Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle. Diversität, Kreativität, kulturelle Vielfalt und ständige Lernbereitschaft tragen Belegschaften heute zum Erfolg – nicht das lustlos gegrummelte »Das haben wir immer schon so gemacht« oder sogar die Haltung, dass ein Betrieb eine spaßfreie Zone zu sein hat. Denn der Arbeitsmarkt ist dringend angewiesen auf Kräfte, die einer neuen Arbeitnehmergeneration entspringen. Diese Kräfte sind aber »ein bunter Haufen«, der sich tatsächlich in keiner Schublade verorten lässt. Die Bedürfnisse des Einzelnen stehen jetzt im Vordergrund und Unternehmen müssen sich als Arbeitgebermarke mit mehr positionieren als mit »übertariflicher Bezahlung« oder mit »Aufstiegschancen«. Bei ihrer ganzen Diversität haben aber alle kommenden Arbeitnehmer eines gemeinsam: Die Mitarbeiterzufriedenheit steht für sie ganz oben auf der Wunschliste. Die Stimmung in einem Unternehmen entscheidet heute darüber, ob die Mitarbeiter Dienst nach Vorschrift machen, oder ob sie ihr volles Potential entfalten.
Generation Y und Generation Z aus Arbeitgebersicht
Neue Generationen wollen auf den Arbeitsmarkt und werden dringend gebraucht. Die Generation Y startet tatsächlich alles mit einem »Why« und will zuerst wissen, ob ein Job sich als sinnstiftender Lebensinhalt eignet. Diese Generation will sich fortlaufend bilden und entwickeln und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Noch größer wird die Herausforderung für Personalentscheider auf der Jagd nach Mitarbeitern aus der sogenannten »Gen Z«. Die Generation, die jetzt ins Berufsleben startet, ist mit der digitalen Revolution aufgewachsen, nutzt Social Media als Wohnzimmer, hat bereits eine weltweite Pandemie erlebt und redet selbstbewusst und völlig selbstverständlich über psychische Herausforderungen wie Depressionen und Angststörungen. Viele haben schon auf dem Weg zum Bachelor ihr erstes Burn-out-Syndrom erlebt und stellen die Work-Life-Balance über die Karriere. Für diese Generation der ständigen Erreichbarkeit soll der Job ein Teil des Lebens sein, der auf keinen Fall das kostbare Privatleben beeinflusst.
Viele Bedürfnisse, ein Arbeitgeber: Kann das klappen?
Die einen wollen auf der Arbeit leben, die anderen wollen arbeiten, um in Ruhe leben zu können. Wie sollen Führungskräfte mit diesen Human Resources den Unternehmenserfolg garantieren? Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Corporate Happiness. Was klingt wie ein lustiger Hashtag, hat einen ernsten und wissenschaftlich fundierten Hintergrund. Denn bei der Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz geht es darum, finanzielle Einbußen für das Unternehmen und gesundheitliche Schäden für die Mitarbeiter zu vermeiden.
Was für ein Glück, dass die aktuell zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte Kompetenzen entwickelt haben, um Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen. Eine große Rolle spielen dabei Influencer, die ihre Reichweite nutzen, um praktische Lebenshilfe in allen Bereichen zu bieten – von der Fitness über die Ernährung bis hin zur Kommunikation und zur beruflichen Selbstverwirklichung. Influencer werden wahrgenommen wie eine Mischung aus Freund, Mentor und psychologischem Berater. Unternehmen, die diesen Trend nicht nutzen, um mit Mood Influencern zu arbeiten, verschenken eine ganz besondere Chance.
Corporate Happiness und Influencer: Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?
Corporate Happiness ist mehr als ein trendiges Schlagwort, viel mehr geht es um konkrete Maßnahmen, um eine Unternehmenskultur zu gestalten, in der Menschen sich wirklich dauerhaft wohlfühlen. Corporate Happiness als Führungsstil einzuführen, ist eine kniffelige Herausforderung. Denn es geht nicht nur darum, das Glück des Einzelnen zu fördern, sondern um die Grundannahme, dass glückliche Individuen zum Erfolg eines gesamten Unternehmens einen wesentlichen Beitrag leisten. Das Mitarbeiterpotential voll auszuschöpfen heißt, Menschen in ihren Fähigkeiten und Stärken so zu unterstützen, dass sie in ihrer Arbeit aufgehen, Eigenverantwortung entwickeln und Ideen einbringen – weil sie ihre Arbeit lieben und sich mit dem Unternehmen identifizieren.
Knapp gesagt: Glückliche Menschen leisten mehr. Corporate Happiness hat also vor dem Hintergrund des ständig wachsenden Fachkräftemangels eine zentrale Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Und macht ganz nebenbei noch glücklich. Doch damit die Arbeitnehmerzufriedenheit kein frommer Wunsch auf dem Papier bleibt, müssen Unternehmen einen wichtigen Schwerpunkt verlagern: Der geschätzte Mitarbeiter, der vielleicht bisher »nur« von seinem Schreibtisch aus für eine fröhliche Arbeitsatmosphäre und ein entspanntes Miteinander gesorgt hat, muss mehr Verantwortung bekommen, mehr Wertschätzung erfahren für das, was er mit seinen Soft Skills für das gesamte Unternehmen leistet.
Beflügelnde Wertschätzung multipliziert sich
Wir alle kennen diese seltenen Menschen: Jede Schulklasse, jeder Verein, jedes Unternehmen braucht einfach diese Zauberer der sozialen Kompetenz, die mit Empathie und Herzenswärme für Wohlfühlatmosphäre sorgen. Karlotta hat schon in der Schule immer die richtigen Worte gefunden, wenn jemand Kummer hatte. Trainer Müller glaubt so fest an sein Team, dass er es aus jedem mentalen Tief holt und jede Niederlage in einen Ansporn verwandelt. Und Frau Kluge aus der Buchhaltung hat eine wundervolle Leidenschaft: Sie führt einen Geburtstagskalender für die gesamte Belegschaft und weiß genau, wer sich über welchen Kuchen freut, wer ihn backen kann und wer sich riesig über eine neue Angelrute oder über einen Malkurs von den Kollegen freuen würde.
Still und leise, freiwillig und aus Freude übernehmen diese Menschen Aufgaben, die bisher von Unternehmen nicht anerkannt werden. Sie koordinieren Vorgänge, pflegen Kontakte, organisieren, hören zu und verwandeln Krisen in Chancen. Hat ein Mitarbeiter ein besonderes Verständnis für Zahlen, für Technik, für Fremdsprachen oder für andere Fähigkeiten, die in der Wirtschaft geschätzt werden, wird er gefördert. Durch Weiterbildungen, durch Mentoring, durch mehr Verantwortung, durch die Chance, ins Ausland zu gehen – was auch immer. Im Performance Management wird ständig getestet, wie die Leistung der Menschen gesteigert werden kann.
Was Unternehmen bisher übersehen, sind die zwischenmenschlichen Talente, mit denen Menschen mitten aus der Belegschaft dafür sorgen, dass sie und ihre Kollegen sich wertgeschätzt fühlen und gern zur Arbeit kommen. Aber was wäre, wenn Unternehmen die sozialen Talente ihrer Mitarbeiter gezielt fördern würden? Ein Unternehmen, das die Entscheidung trifft, eine feste Stelle für einen Mood Influencer zu installieren, sendet ein Signal an die gesamte Belegschaft: Hey, wir kümmern uns um euch!
Wie man Mood Influencer findet und fördert!
In den letzten Jahrzehnten scheint die Berufswelt geradezu explodiert zu sein. Allein durch die digitale Revolution sind zahllose neue Berufe entstanden, die inzwischen anerkannt sind und traumhafte Gehälter und Aufstiegschancen bieten. Der Beruf des Influencers ist heute sogar für viele junge Menschen ein Traumjob und in der Tat sind Mega-Influencer, Star-Influencer, Macro- und Micro-Influencer inzwischen aus dem Marketing gar nicht mehr wegzudenken. Für jedes noch so exotische Produkt gibt es einen Nano-Influencer, der es erfolgreich bei der Zielgruppe bekannt machen kann.
Was uns fehlt, sind qualifizierte Mood Influencer, die innerhalb eines Unternehmens die Stimmung gezielt beeinflussen. Wir sollten nicht länger selbstverständlich finden, dass es in jedem Unternehmen Menschen gibt, die ein natürliches Talent dafür haben, eine wertschätzende, kreative und fröhliche Atmosphäre zu schaffen. Stattdessen sollten wir diese Talente fördern und unterstützen, etwa durch Weiterbildungen in gewaltfreier Kommunikation, in psychologischer Lebenshilfe und in der Mitarbeitermotivation.
Wenn Frau Kluge liebevoll kreative Geburtstagskarten gestaltet, beim Einsammeln der Unterschriften noch »ganz nebenbei« für jeden ein offenes Ohr hat und dabei Stimmungen der einzelnen Mitarbeiter erkennt, versteht und verändert, dann sollte sie das in Zukunft nicht als »Freizeitaktivität« in ihrer Mittagspause leisten. In einer produktiveren und glücklicheren Geschäftswelt würde sie als Mood Influencerin vom Unternehmen erkannt, gefördert und honoriert. Denn genau darum geht es bei der Corporate Happiness – um die Chance einzelner Mitarbeiter, ihr Potential zu entfalten, zum Wohle des gesamten Unternehmens.
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